Das Jahr 1683 gilt als das Schicksalsjahr Europas. In einer von Juli bis September andauernden Belagerung Wiens durch ein 120.000 Mann starkes Angriffsheer, versuchte das Osmanische Reich das „Tor nach Westeuropa“ unter seine Kontrolle zu bringen. Diese in die Geschichtsbücher als „Zweite Wiener Türkenbelagerung“ eingegangene existenzielle Gefahr für das christliche Europa endete schließlich am 12. September 1683 in der „Schlacht am Kahlenberg“ mit der Niederlage der osmanischen Armee. Diese Niederlage bedeutete den Anfang vom Ende der türkischen Eroberungs- und Hegemonialpolitik.
Möglich wurde dieser Erfolg des christlichen Westens durch eine unglaubliche, bis dato beispiellose gemeinsame Kraftanstrengung vieler europäischer Territorien und Herrschaftshäuser.
So kämpfte auf christlicher Seite schließlich die vereinigte Infanterie und Artillerie des Heiligen Römischen Reiches in einer Allianz aus Österreich, Sachsen, Bayern, Baden, Franken, Schwaben und Oberhessen gemeinsam mit der polnischen Kavallerie unter Führung von König Johann III. Sobieski und seinem gepanzerten Reiterheer. Weitere Unterstützung leisteten die Republik Venedig sowie der Kirchenstaat.
Durch die entschlossene Zusammenarbeit zwischen den Vorläufern der heutigen Mitgliedsstaaten wurden an diesem geschichtsträchtigen Tag europäische Werte erfolgreich verteidigt, wodurch sich der europäische Kontinent auch weiterhin in christlich-abendländischer Tradition weiterentwickeln konnte.
Heute müssen keine blutigen Schlachten mehr mit Musketen und Hellebarden zur Rettung europäischer Werte und abendländischer Identität geschlagen werden. Heute befindet sich das Schlachtfeld längst in den Köpfen der europäischen Nationen und Völker. Dort lauert jetzt die Gefahr des schleichenden und unwiederbringlichen Identitätsverlustes, wenn fehlgeleitete Eliten, gewissenlose EU-Technokraten sowie unter Selbsthass und notorischer Unterwürfigkeit leidende, schwächliche Politiker und Regierungen alles aufs Spiel setzen, wofür die europäischen Verteidiger vor 340 Jahren vor den Toren Wiens blutig gekämpft und gesiegt haben.
In Anbetracht dieser neuen Gefahr sowie des 340-jährigen Jubiläums der „Schlacht am Kahlenberg“ in diesem Jahr, habe ich einen Entschließungsantrag in das EU-Parlament eingebracht.
Hiernach soll der 12. September zukünftig zu einem Gedenktag werden, an dem ein arbeitsfreier Tag mit besonderer Feiertagsruhe gilt und an die „Schlacht am Kahlenberg“ erinnert wird. Gleichzeitig soll in den Mitgliedsstaaten darauf hingewirkt werden, den 12. September jeweils zu einem nationalen Feiertag zu erklären.
Besonders stolz und glücklich bin ich darüber, daß sich hierfür wieder eine Allianz aus Abgeordneten unterschiedlicher europäischer Nationen zusammengefunden hat. So unterstützen mich bei meinem Vorhaben bereits Kollegen aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Italien und Kroatien als Erstunterzeichner des Entschließungsantrages.
Mein besonderer Dank geht daher an:
Markus Buchheit (AfD), Maximilian Krah (AfD), Gunnar Beck (AfD), Roman Haider (FPÖ), Marcel de Graaff (FvD), Susanna Ceccardi (Lega) und Ivan Vilibor Sinčić (Ključ Hrvatske).
Ich will ein ehrliches und freies Europa der freien Völker und kein Konstrukt der politischen Eliten. Und ich will ein Europa der freundschaftlichen Vaterländer, die gemeinsam ihre Kultur, Identität, Freiheit und Aufklärung sowie die Interessen des europäischen Kontinents und seiner Völker gegen jede Gefahr verteidigen – unabhängig davon, ob diese Gefahr wie einst von eroberungslüsternen Armeen oder wie heute von den falschen Propheten eines seelenlosen Globalisierungskultes ausgeht.
Herzliche Grüße
Ihre Christine Anderson, MdEP