Liebe Bürger,
vor 30 Jahren wurden die BRD und die DDR wiedervereint. Die große Wunde in den Herzen vieler Deutscher in Ost und West erfuhr endlich ihre lang ersehnte Heilung. Doch dabei wurden gleichzeitig leider auch neue, unnötige und fahrlässige Wunden in das kollektive Bewusstsein vieler ostdeutscher Bürger geschlagen.
Die politischen und wirtschaftlichen Eliten des Westens, machten sich die ehemalige DDR zur Beute. Die Führungsebenen wurden überwiegend mit westdeutschen Politikern und hohen Beamten besetzt, die Treuhand privatisierte und transferierte ostdeutsches Volksvermögen vielfach in den Westen, während dieser die Erfahrungen, das Lebensgefühl und die Lebensleistungen der Ostdeutschen in seiner mal offen, mal unterschwellig gezeigten Arroganz als bestenfalls zweitklassig abqualifizierte. Auch dies gehört leider zur Wahrheit der deutschen Wiedervereinigung.
Heute jedoch bekommen auch die Bürger im sog. Westen unseres Landes ihre bittere Medizin von damals am eigenen Leibe zu spüren. Es bedarf nun nicht mehr einer vorgeschalteten Bundesanstalt nach dem Muster einer Treuhand, um unser gemeinsames Volksvermögen aus dem Land zu transferieren. Heute haben unsere Regierung und ihre Erfüllungsgehilfen im Kreise der Altparteien ihre Hände direkt im Spiel, wenn es darum geht, das Geld der Deutschen diesmal auf Nimmerwiedersehen in Richtung EU zu exportieren.
Dies alles geschieht heute gleichfalls mit derselben herablassenden Arroganz wie damals. Und wer das nicht möchte, seine berechtigten Sorgen und Kritik über die abgehobene und bürgerfeindliche Politik der deutschen Gegenwart zum Ausdruck bringt, wird als Wutbürger, Verlierer, Dunkeldeutscher oder gar gleich als Rechtsradikaler vom Altparteienkomplex beschimpft. Die Vokabeln, mit denen die Regierung Opposition und Kritiker verunglimpft, haben sich freilich seit damals geändert, der Geist einer SED wohnt aber auch ihnen wieder inne.
Wer es dennoch wagt, die vom polit-medialen Establishment vorgegebenen Grenzen eines immer enger werdenden Meinungskorridors zu überschreiten, landet zwar nicht mehr in Haftzellen oder Sonderlagern, kann sich stattdessen aber direkt auf seine soziale Ächtung und wirtschaftliche Zerstörung einstellen. Es kommt nicht von Ungefähr, daß dieses Vorgehen an die berüchtigten Zersetzungstaktiken aus dem Handbuch der ehemaligen Stasi erinnert.
Und so stehen sie heute wieder einträchtig beieinander – die längst bekannten und selbstverliebten Vertreter unserer Altparteien – und feiern den 30. Jahrestag unserer Wiedervereinigung, während sie gleichzeitig dabei sind, mit denselben Methoden und Zielsetzungen von damals, eine neue DDR 2.0 entstehen lassen. Wer dies erst einmal bemerkt hat, dem ist nicht mehr ernsthaft nach Feiern zumute.
Ich freue mich am heutigen 3. Oktober sehr über die friedliche Revolution der Ostdeutschen, die unsere gemeinsame Zukunft in einem wiedervereinigten Deutschland damals überhaupt erst möglich gemacht hat. Ich freue mich darüber, daß gerade die Menschen in Ostdeutschland noch jenen freiheitsliebenden Selbstbehauptungswillen im Blut haben, den man im Westen unseres Landes leider nur noch vereinzelt feststellen kann.
Lernen wir aus der Vergangenheit und unseren unterschiedlichen aber auch gemeinsamen Erfahrungen. Feiern wir heute die Einheit unseres geliebten Vaterlandes, aber seien wir ab morgen gemeinsam und entschlossen gleich doppelt so wachsam, damit es auch weiterhin unser Deutschland bleibt.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Christine Anderson, MdEP (AfD)