Liebe Bürger,
240.000 hochqualifizierte Fachkräfte haben die Europäische Union nach Aussage der EU-Kommissarin für Bildung, Forschung und Kultur in den vergangenen zwei Jahren in Richtung Silicon Valley verlassen. Dieser weltweit wohl bedeutendste Standort der IT- und Hightech-Industrie im sonnigen Kalifornien gilt als das Eldorado der Szene. Daher dürfte eine Rückkehr dieser Auswanderer wohl weitestgehend ausgeschlossen und das so transferierte Wissen für die EU verloren sein.
Dabei ist schon seit langem bekannt, daß die EU, und somit auch Deutschland, für unsere IT- und Hightech-Elite extrem unattraktiv geworden ist. Wir verlieren unsere klügsten Köpfe und damit auch den Anschluss an die Weltspitze. Dies schwächt unsere zukünftige Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in diesem entscheidenden Schlüsselsektor massiv.
Es gibt zudem auch eine innereuropäische Abwanderung hochqualifizierter Kräfte, die dort ersichtlich wird, wo junge Menschen vor allem nach Deutschland oder Österreich auswandern, wodurch es dann wiederum in deren Herkunftsländern an jungen und gebildeten Menschen fehlt. Auch hinsichtlich der EU-Erweiterungen um die Westbalkanländer ist ein solches Phänomen zu erwarten, wie jüngste Umfragen in jenen Ländern zeigen. So sollen beispielsweise 69 % der im mazedonischen Hochschulsystem tätigen Dozenten, Assistenten und Forscher erwägen, das Land zu verlassen.
Dieser sog. „Brain-Drain“ (Talentabwanderung) führt in den betroffenen Ländern zu sinkender Wettbewerbsfähigkeit und somit zu volkswirtschaftlichen Verlusten. Kurz gesagt, verliert die EU gerade ihre bisherige innovative Elite und ersetzt diese durch Talente aus der bisherigen zweiten und dritten Reihe, welche sich dann vornehmlich in Deutschland und Österreich niederlassen und somit ihre Herkunftsländer in noch tiefere wirtschaftliche Schwierigkeiten manövrieren. Es verlieren unterm Strich also alle, während die Exzellenz und Leistungsdichte in der EU insgesamt abnimmt.
Die zuständige EU-Kommissarin, Mariya Gabriel, räumte in einem Interview ein, daß die EU zwar über keine Wundermittel dagegen verfüge, aber doch einige angeblich gute Instrumente zur Hand habe. Mit diesen Instrumenten meint sie dann diesbezüglich zwar wirkungslose, aber dafür umso teurere Projekte wie z.B. „Erasmus+“, „Horizont 2020“ oder das „Europäische Semester“.
Da ich von der EU-Kommission, auf meine Anfrage zu diesem Thema, vor einigen Tagen wieder nur die üblichen blumigen und nichtssagenden Floskeln als Antwort erhielt, hier nun ein kurzer Einwand zum Nachdenken:
Alleine das vorgenannte „Erasmus+“ Programm verschlang im Zeitraum 2011 – 2020 bereits 14,7 Milliarden (!) Euro. Für den Zeitraum 2021 – 2027 soll es sogar auf sagenhafte 30 Milliarden Euro aufgepumpt werden !!
Es wurden also alleine hierbei über 14,7 Milliarden Euro aus dem Fenster geworfen und dennoch haben rund 240.000 Hochqualifizierte zwischenzeitlich der EU den Rücken gekehrt. Anstatt wirkungslose und wichtigtuerische Milliarden-Projekte mit selbstverliebter PR in Hochglanzprospekten zur eigenen Beweihräucherung mit unseren Steuergeldern zu mästen, sollte die EU lieber ihre heiße Luft im Munde belassen und stattdessen wenigstens einmal ganz unspektakulär das Hirn benutzen:
Wie wäre es, wenn wir unseren hochqualifizierten Leistungsträgern mal einen tatsächlichen Mehrwert böten? Abbau von verwaltungstechnischen Hürden und staatlicher Überregulierung, Etablierung einer echten gründerfreundlichen Kultur für heimische Start-Ups der IT-, High- und Fintech-Branche, sowie leichteren Zugang zu entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten, wären ein Schritt in die richtige Richtung.
Wer aber stattdessen lieber immer neue wohlfeile aber wirkungslose Programme aus dem Boden stampft und mit unseren Steuergeldern füttert, erreicht überhaupt nichts. Anstatt eine entsprechende Elitenförderung vorzunehmen, werden Standards immer weiter abgesenkt und Bildung verkommt zum „solidarischen“ Ramschartikel. Der massenhafte, ungebremste Zuzug von überwiegend bildungsfernen Armutsmigranten in unsere Sozialsysteme beschleunigt unseren intellektuellen und wirtschaftlichen Absturz darüber hinaus noch zusätzlich.
Wer sich selbst an den Leistungsschwächsten orientiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Leistungsstarken sich an den Gewinnern orientieren und das Land verlassen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Christine Anderson, MdEP (AfD)
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