Liebe Bürger,
bereits am 23.03.2020 hatte ich im Angesicht der gerade aufziehenden Covid-19-Epidemie einen Entschließungsantrag im EU-Parlament eingebracht, der sich mit der Gewährleistung von Unterricht und Bildung auch während schwieriger und außergewöhnlicher Zeiten beschäftigt.
Es war abzusehen, daß während eines Lockdowns natürlich gerade auch die Schulen ihren Betrieb einstellen würden. Daher lag es also auf der Hand, daß in solchen Fällen alternative Unterrichtskonzepte erarbeitet und angewandt werden mussten. Unter der Berücksichtigung, daß die Bildungshoheit auch weiterhin einzig und allein bei den jeweiligen Mitgliedsstaaten verbleibt, wollte ich mit meinem Antrag darauf hinwirken, daß die EU zusätzliche und unterstützende Konzepte entwickelt, sowie Projekte fördert, die sich mit der Durchführung von Unterricht jenseits der körperlichen Anwesenheit in einem Klassenzimmer beschäftigen. Hierdurch sollten sowohl Schüler als auch Lehrer gleichermaßen für digitale und internetbasierte Anwendungen während der Covid-19-Epidemie fit gemacht werden.
Es kam natürlich wie es kommen musste und mein Antrag wurde kurzerhand von den "schon länger im Parlament Sitzenden" abgelehnt.
Um es nochmals deutlich zu sagen: Mein Antrag zielte ausschließlich darauf ab, für unsere Schüler den Zugang zu Bildung auch in diesen aktuell schwierigen Zeiten aufrecht zu erhalten. Da ich jedoch der falschen Partei angehöre, entschieden sich die Fraktionen der Altparteien ohne mit der Wimper zu zucken gegen diesen prinzipiell konsensfähigen Antrag, frei nach dem Motto: „Lieber keine Bildung für unsere Kinder, als daß wir auch nur irgendwas mit der AfD gemeinsam machen.“
Nach dieser dreisten Zurschaustellung altparteilicher Arroganz, erfolgte nach der anschließenden Einhaltung einer kurzen Schamfrist nun der dritte Teil im Plagiat-Bingo der etablierten Parteien:
Kürzlich startete die S&D Fraktion (europäische Sozialdemokraten) eine eigene Resolution mit dem Titel: „Die Zukunft europäischer Bildung im Kontext von Covid-19“
Wir erinnern uns: meine Resolution trug den Titel: „Maßnahmen zu unterstützenden Bildungsmaßnahmen in außerordentlichen Zeiten.“
Nicht nur die Überschrift klingt verdächtig ähnlich, auch der Inhalt ist eine reine Kopie meines ursprünglichen Antrags vom vergangenen März.
Und so läuft das längst bekannte Plagiat-Bingo der Altparteien nach dem immer gleichen Muster ab:
- AfD Antrag ablehnen
- Schamfrist abwarten
- AfD Antrag kopieren und als eigene Idee verkaufen
Meine Fraktion „Identität & Demokratie“ hat die "Raub-Resolution" der Sozialdemokraten daher nun nach Verfahrensrichtlinie 214 ebenfalls abgelehnt und stattdessen eine erneute Befassung mit meinem ursprünglichen Antrag gefordert. Wenn das Original schon so gut war, daß es die Fälscher auf den Plan ruft, dann sollten wir auch direkt wieder mit diesem Original arbeiten.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Christine Anderson, MdEP (AfD)
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https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/B-9-2020-0138_DE.html